Viele Jahre fiel diese Fischart im See nicht weiter auf, bis man plötzlich in den 80er Jahren eine explosionsartige Vermehrung des Lates feststellen musste. Im gleichen Maße verschwanden aber auch viele der einheimischen Buntbarscharten. Vor allem von den Arten, die für diesen Buntbarsch leicht erreichbar waren, die Bewohner des Freiwassers, überlebten kaum welche.
So haben von über 120 fischfressenden Arten nur knapp fünf überlebt. Die größte davon, der Harpagochromis “orange rock hunter” ist aber nur noch an einer einzigen kleineren Felseninsel mit Namen Gabalema Island zu finden. Auch in viele andere Lebensräume ist der Nilbarsch eingedrungen und hat dort für das Verschwinden der Arten gesorgt. Lediglich an unzugänglichen Felseninseln konnten sich Arten erhalten. Aber auch diese Lebensräume sind bedroht. Denn hier, wo das Fischen noch Erfolg verspricht, haben sich die Einheimischen auf die Giftfischerei spezialisiert. Und dieser Fangmethode fallen alle Altersstufen der Haplochrominen zum Opfer.
Der Nilbarsch ist für die Einheimischen allerdings nicht zum Segen geworden. Bedingt durch seine Größe und Kraft ist es den Seebewohnern kaum möglich, mit ihren einfachen Fischnetzen diese Tiere zu fangen. Große Konzerne haben diese Aufgabe übernommen und fangen mit modernem Fischereigerät in großem Stil diesen Barsch. Die Einheimischen arbeiten für die Konzerne, haben aber zu wenig Geld, sich diesen Fisch selbst leisten zu können. Sie müssen von den Fischresten leben, die die Fischfabriken am See nicht verwerten können.